Mar-Thar's Bootstagebuch

Motorboote

Archiv: Sea Ray 185 SRV "Amalthea"  (Bj. 1985)

Archiv: Sunseeker Outlaw "Jonathan L. Seagull"  (Bj. 1995)

Archiv:Bayliner 2655 Ciera Sunbridge "Ganymed"  (Bj. 1993)

Archiv: Bayliner 2855 Ciera Sunbridge "Ganymed II"  (Bj. 1995)

Archiv: 2855 Ciera Sunbridge SE "Ganymed III"  (Bj. 2001)

Archiv: Bayliner 3055 LX "Ganymed IV" (Bj. 2000)

Bayliner 3258 "Ganymed V" (Bj. 1996)

Searay Utopia 185

Segelboote

Archiv: Marina 23 "Metis"

Archiv: Marina 23 "Thebe"

Projekte

Deerberg Amethyst 27 "Virgin Wood"

Projekt: Neuaufbau der Deerberg Beryll 'Calisto'

Törnberichte

Törn: Sommerurlaub 2006. Von Bodenwerder zur Müritz

Törn: Vatertagstour 2009 von Bodenwerder zur Müritz

2011 Eldenburg (Müritz) nach Damp

Videos

Videos:2011 Damp (Ostsee) nach Gelting Mole und zurück

Projekt: Refit "Virgin Wood"

 Die Virgin Wood ist eine Deerberg Amethyst 27. Die Deerberg-Boote wurden Ende der 70er bis Mitte der 80er teils mit Werfthilfe Eignergebaut, teils komplett Werftgebaut,  zum überwiegenden Teil aber als Werftbauten zum Selbstausbau ausgeliefert, was unvermeidlich zu einer ziemlich großen Spannweite führte, was die Qualität des Innen-Ausbaus angeht. Von besseren schwimmenden Gartenlauben in Schalbrett-Optik bis zu professionell ausgebauten Schiffen ist alles mögliche vorhanden. Die VirginWood zählte leider eher zum unteren Drittel auf der Ausbau-Qualitätsskala, als sie 2009 in meine Hände kam.

Länge über alles 8,12 m
Gewicht 2 800 Kg (inkl. Ballast)
Ballast 1 100 Kg
Tiefgang 1,45 m
Großsegel 16 qm
Fock 14 qm
Sturmfock 5 qm
Genua I 21 qm
Genua II 22 qm
Motor 10 PS Farymann Diesel Bj 1986
Alumast 910 x 14 x 9
Alubaum 300 x 9

Die Amethyst ist an sich schon ein recht stäbiges Schiff, das dank des einlaminierten 1100 Kg-Kiels bei knapp 3,2to Gesamtverdrängung und des pinnengesteuerten, an einem massiven Skeg befestigten Ruders auch in schwererer See sicher zu fahren ist. Vielleicht nicht gerade die schnellste, ist die Virgin Wood mit Alu-Mast (9,10m) an je einem Ober- und zwei Unterwanten pro Seite, doppeltem Vorstag und geteiltem Achterstag, und mit Stagreiter-Fock (14m²), Stagreitergenuas I+II (21+22m²), durchgelattetem Groß (16m²), 45m² Spinnaker samt zwei Spi-Bäumen und einer 5m² Sturmfock hinreichend für alle möglichen Wetterlagen gerüstet. Vervollständigt wird die Ausrüstung durch eine Windpilot Atlantic - Windfahnensteuerung, als Reserve und für Manöver unter Motor einen Raymarine - Pinnenpiloten, GPS-Chartplotter, VHF-Funkgerät, Lot, Logge und noch weiterem Kleinzeugs.

vor dem RefitUrsprünglich sah mein Plan vor, das im August 2009 gekaufte Boot "mal eben" zu entrümpeln, neues Antifouling zu streichen, den beim Kauf defekten Motor zu reparieren und dann das Frühjahr 2010 (oder zumindest 2-3 Monate davon) auf der Adria zu verbringen, um die eigenen seglerischen Fähigkeiten ein wenig zu vertiefen.  Eine ziemlich eklige Entzündung im Bein, die mir im Dezember 2009 einen Monat Krankenhausaufenthalt, zwei zwanzig Zentimeter lange Narben und sechs noch weitere Wochen Krankenlager eintrug, veranlaßten mich, dieses Vorhaben zu verschieben, da ich Ende März immer noch auf Krücken rumhumpelte. So blieb also das Jahr 2010, um ein etwas umfassenderes Refit des gesamten Schiffs anzugehen.

Durch die doch recht langwierige Rekonvaleszenz einigermaßen gehandicapt, konnte ich mich allerdings erst im September 2010 durchringen, nun endlich überhaupt damit anzufangen. Begonnen habe ich dabei mit dem Innenausbau.

Auf den ersten Blick vollständig und in sich einigermaßen schlüssig, war der Innenausbau ein Mischmasch aus durchaus gelungenen Mahagoni - Vertäfelungen und Bretterverkleidungen in Baubuden-Optik. Abgesehen davon, waren sämtliche Türen und Durchlässe ganz offensichtlich von oder für Personen mit einer Körpergröße von nicht mehr als 1,65m und maximal 65 kg Lebendgewicht ausgeführt. Sowohl die Tür zum WC-Raum als auch der Durchgang zur Vorderkoje und die somit als "Fluchtluk" völlig untaugliche Luke im Vorschiff hatten eine lichte Breite von gerade mal 40cm, was mich vor leichte Probleme stellte, da meine Schulterbreite doch etwas größer ist. [der Rest meines Model-Körpers paßte durch, wirklich :-) ]

Die Vorschiffsluke war überdies dank zerbröselter Scharniere weder richtig dicht, noch benutzbar, da komplett mit Draht festgerödelt; außerdem war die Makrolon-Scheibe durch Sonneneinstrahlung völlig rissig, spröde und blind geworden. Ein Austausch bot sich somit geradezu an. Da SVB gerade Dachluken im Angebot hatte, werde ich stattdessen ein 505 x 505mm großes nagelneues Gebo Offshore-Luk verbauen.

 

Navi-Ecke vor dem Umbau Die Navi-Ecke war ein Flickwerk von im Laufe der letzten Jahrzehnte zusammengesuchten Instrumenten, von denen die meisten sich hauptsächlich durch wilde fliegende Verkabelung auszeichneten. Keine erkennbare Ordnung, Vernetzung oder auch nur Ansätze von Ästhetik.

Auch wenn man ein Anhänger der "Form follows function" - Philosophie ist und das meiste davon tatsächlich irgendwann mal irgendwie funktioniert haben mag: Das geht zweifellos auch etwas gefälliger und weniger "zurechtgefrickelt".

Nach kurzem "drübernachdenken" habe ich das Gemenge aus antikem Echolot, 90er Jahre Furuno-GPS und fast neuem Raymarine - Plotter rausgeworfen und werde jetzt (nun aber endgültig, nachdem der Kram schon seit 4 oder 5 Booten unter dem Schreibtisch schlummert) die Garmin-Anlage einbauen.

 

 

 

Der Plan im wesentlichen:

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Panel-Bretter raus, und neue Dach-Innenverkleidung aus Kömacell und Mahagoni-Leisten anbringen, dabei gleich
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LED-Beleuchtung und Kabel-Kanäle für alle zum Mast gehenden Leitungen integrieren
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im oberen Dach-Bereich seitlich zwei zu öffnende Portlights einbauen, um mehr Licht und Luft ins Schiff zu lassen. Den Plan, eine weitere Dachluke im Bereich vor dem Mast zu verbauen, habe ich inzwischen wieder fallen gelassen,da ich dann mit den Kabeln für die Mastleuchten ins Gehege käme.
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Im Vorschiff den vorhandenen, ziemlich verspakten Teppich von den Innenwänden reißen und irgendwas wohnlicheres verbauen, sobald der Durchgang soweit verbreitert wurde, daß ich mir nicht jedesmal das Kreuz verrenke, wenn ich da reinklettere.
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Den Toilettenraum aufhübschen, vorhandenes See-WC rauswerfen und neues einbauen, eventuell gleich mit Fäkalientank und neuen Schläuchen und Seeventilen.
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Die Navi-Ecke komplett überarbeiten und neu instrumentieren.
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Verkabelung überarbeiten und beschriften
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Batterien vernünftig einbauen und auch befestigen (!), Leitungssatz vorbereiten für eventuellen späteren Verbau von Ladegerät, Windgenerator und Solarpanels
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Umbau der Pantry, Ersatz des Spiritus-Kochers durch einen 2-Flammigen Gas-Kocher. Ich hätte zwar gerne auch einen Gas-Ofen, finde aber irgendwie keinen Platz dafür. Dieser Kahn erweist sich schon wieder als zu klein, bevor ich auch nur einen Meter damit gesegelt bin...
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Einbau einer Druckwasserpumpe mit neuen Schläuchen und neuen Armaturen in der Pantry sowie einer Decksdusche im Cockpit.
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Irgendwo Platz schaffen für eine Kompressor-Kühlbox. Momentan könnte ich meine 35l Waeco-Box  höchstens in der Hundekoje unterbringen, was auf Dauer sicher auch nicht besonders viel Sinn ergibt, da diese dadurch für Übernachtungsgäste blockiert wird.
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Die beiden Salon-Kojen sind nur knapp 1,70m lang, für normalgewachsene Menschen somit weitgehend unbrauchbar. Zumindest eine davon sollte eine vernünftige Länge erhalten, um auch dort mal jemanden über Nacht unterbringen zu können. Dafür muß entweder der Pantry-Schrank umgebaut werden, oder das Schott vor der Navi-Ecke erhält einen Durchbruch für die Füße.

Die Schwierigkeiten fingen schon damit an, daß der ursprüngliche Ausbauer zum einen die Träger-Leisten für die Panele nur teilweise verklebt hatte, und zum anderen die Panele dann mit 3mm Messigschrauben befestigt waren. Da zu allem Überfluß auch noch irgendwann mal jemand die Panele samt Schraubenköpfen mit weißer Farbe übergetüncht hatte, überstanden ungefähr 3/4 der Schraubenköpfe den Versuch des Herausdrehens nicht besonders gut und die Leisten-Unterkonstruktion wurde doch leicht in Mitleidenschaft gezogen.

die alte Latten-/Leisten-KonstruktionDank der etwas grobschlächtigen Verkleidungs-konstruktion war das Boot zwar halbwegs gedämmt (hinter den Brettern befand sich eine ca. 3mm starke Schicht Styropor), hatte jedoch den Charme eines Bauwagens aus den 70ern. Hier war nun also etwas aufgepeppte Optik gefragt, um das ganze ein wenig wohnlicher zu machen.

Der Fußraum sollte mit Ruegg-Schichtlaminat-Platten in Teak ausgelegt und die Dachverkleidung aus weißen Kömacell-Platten konstruiert werden.

Ursprünglich wollte ich auch noch die elektrische Anlage überarbeiten und komplett auf LEDs umsteigen, aber das wird den Zeitrahmen sicher komplett sprengen, also ist das erstmal auf Eis gelegt. Hauptsache, der Kahn ist im späten Frühjahr 2011 endlich segelfertig und der Motor läuft.

Nachtrag 10.12.2010:

Es ist doch echt zum K*tzen: Das Ding steht jetzt seit über einem Jahr unfertig vor meiner Garage; inzwischen schneit es wieder, und ich bin noch kein Stück weitergekommen :-(  Wenn das so weitergeht, wird das 2011 wieder nix mit der Adria-Tour.

 

14.03.2011

Die Frostperiode scheint vorüber zu sein! :-)

Im Verlauf des Wochenendes ist es mir immerhin gelungen, die alte Vorschiffsluke auszubauen und einen viertel Quadratmeter Sandwich aus dem Deck zu sägen. Sobald es etwas wärmer ist, wird die neue Luke mit Sika eingeklebt und verschraubt, und dann kann es an die Deckenverkleidung im Vorschiff gehen. Vom Erstausbauer waren unterm Dach 6mm Mahagoni-Sperrholzplatten verbaut worden. Intelligenterweise natürlich nicht mit VA-Schrauben am Sandwich-Deck verschraubt, sonder mit Epoxy angeklebt. Sie erwiesen sich dadurch als einigermaßen unzugänglich für jeden Versuch, sie zerstörungsfrei zu entfernen. Nun ja, da sollte ja ohnehin was anderes drunter.

Vorschiffskoje nach dem Entfernen der Deckenverkleidung

Ausschnitt für die neue Luke